Briefmarke (3)
Philatelie
- Der Philatelist
(François Barraud, 1929)
Die Philatelie oder Briefmarkenkunde beschäftigt sich mit dem systematischen Sammeln von Postwertzeichen sowie von Belegen für ihre Verwendung auf Postsendungen jeglicher Art und der Erforschung postgeschichtlicher Dokumente.
Begriff
Der Begriff Philatelie wurde von Georges Herpin in der fünften Ausgabe der Pariser Briefmarkensammlerzeitschrift Le Collectioneur de timbres-postes vom 15. November 1864 geprägt als Zusammensetzung aus den griechischen Wörtern φίλος phílos „Freund“ und ἀτελής atelēs „lasten-/steuerfrei“ oder des Substantivs ἀτέλεια atéleia „Abgabenfreiheit“. Diese Abgabenfreiheit bezieht sich auf den Empfänger, der bei der zunächst ausschließlich üblichen Versandform unfrei für das Beförderungsentgelt aufzukommen hatte, wovon ihn die durch entsprechende Stempel oder Freimarken dokumentierte Frankierung, Freimachung auf Kosten des Absenders, befreite (französisch affranchir, wörtlich: befreien).
Obwohl inhaltlich nicht auf Anhieb nachzuvollziehen, setzte sich der Wortbildungen wie Philosophie, Philanthropie und Philharmonie nachahmende Begriff in allen Sprachen durch. Andere Vorschläge wie Timbrophilie oder Timbrologie verschwanden bald wieder. Die deutsche Sprache bietet dem Philatelisten die Varianten „Briefmarkenkunde“, „Briefmarkensammler“ oder „Briefmarkenliebhaber“ an.
Berühmte Briefmarken
- Sachsen-Dreier
Briefmarken erzielen bei Auktionen auf Grund ihrer Seltenheit und der hohen Beliebtheit bei den Sammlern oftmals hohe Preise. Die Frage nach der seltensten und wertvollsten Briefmarke ist nicht eindeutig zu klären, da mehrere Unikate von Briefmarken existieren. Zu den begehrtesten und berühmtesten Briefmarken unter Sammlern zählen:
- One Penny Black (Vereinigtes Königreich – 1840)
- Basler Taube (Schweiz – 1845)
- Blaue Mauritius (Mauritius – 1847)
- Schwarzer Einser (Bayern – 1849)
- Sachsen-Dreier (Sachsen – 1850)
- 9 Kreuzer blaugrün (Baden – 1851)
- Tre Skilling Banco (Schweden – 1855)
- British Guyana (British Guyana – 1856)
- Ochsenköpfe (Fürstentum Moldau – 1858)
- Z Grill (USA – 1868)
- Inverted Jenny (USA – 1918)
- Gelber Dom (Deutschland unter alliierter Besetzung – 1948), eine nie ausgegebene Briefmarke
- Gscheidle-Marke (Deutschland – 1980)
- Wohlfahrtsmarke Audrey Hepburn (Deutschland – 2001)
Briefmarke
- Briefmarke (1983)
Eine Briefmarke, früher amtlich Postwertzeichen, ist die Bestätigung eines postalischen Beförderungsunternehmens über die Zahlung des aufgedruckten Betrages. Sie wird meist in mehreren als Briefmarkenbogen auf Papier gedruckt, ist üblicherweise rechteckig und rückseitig mit einer Gummierung versehen. Beim Trennen aus dem perforierten Bogen entsteht die typische Zähnung an den Rändern. Bei der Inanspruchnahme der Beförderungsleistung oder einer anderen Leistung des Unternehmens, für die keine andere Zahlungsart zwingend vorgeschrieben ist, wird die Zahlung des Entgeltes/der Gebühr durch das Aufkleben der Briefmarke an der hierfür vorgesehenen Stelle nachgewiesen. Um eine erneute Benutzung zu verhindern, wird die Briefmarke regelmäßig mit einem Poststempel entwertet, wobei auch andere Entwertungsmethoden (etwa per Kugelschreiber) bis heute üblich sind.